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Schützenfest 2022

Schützenfest 2022

Der Neubeginn, um das Altvertraute zurückzugewinnen

Nach dem überaus emotionalen Auftakt, unter anderem mit Großem Zapfenstreich, Königsvogelschießen und historischem Trinkzug, setzte sich das Schützenfest in Ahrweiler jetzt traditionsgemäß fort. Am Fronleichnamstag nahmen alle drei Schützen-Gesellschaften an der Fronleichnamsprozession teil – ein Ehrendienst, der seit langer Zeit in den bewährten Händen der Schützen liegt. Die zuvor in der immer noch massiv von den Flutfolgen gezeichneten St. Laurentius Kirche zelebrierte, heilige Messe dürfte für alle, die diesem historischen Moment beiwohnten, etwas ganz besonderes gewesen sein. Der Fronleichnamsprozession folgte das Ehrenschießen samt Parade auf dem Marktplatz. Ein optisches und akustisches Highlight, das Ahrweiler zwei Jahre lang schmerzlich vermisst hat. Auf Kommando feuerten Bürger- und Junggesellen-Schützen aus ihren Büchsen und die Junggesellen samt Tambourcorps paradierten im Stechschritt zu Ehren der Schützenkönige Jürgen Schmitz (Bürgerschützen) und Christoph Eudenbach (Junggesellen-Schützen) sowie des noch amtierenden Königs der Aloisius-Jugend, Ben Mombauer. Nach gemeinsamem Mittagessen stand dann im Helmut-Gies-Bürgerzentrum der Bürgerschützen-Festkommers auf dem Programm.

Den Reigen der Festredner eröffnete Präses und Dechant Jörg Meyrer, der ausdrücklich den vier Hutengemeinschaften für ihre schmucken Prozessions-Altäre dankte, die diese trotz schwerer Beeinträchtigungen durch die Flutfolgen errichtet hatten. Auch Vorstand und Verwaltungsrat der Bürgerschützen sowie überhaupt alle Schützen schloss Meyrer in seinen Dank ein. „Es sind ganz besondere Stunden, die wir erleben dürfen. Eine Einheit aus Glauben und feiern. Dafür sind wir sehr dankbar“, so Meyrer. Bürgermeister Guido Orthen würdigte in seinem Grußwort sowohl den ehemaligen Bürgerschützenkönig Peter Diewald, dessen Amtszeit mit Corona-Pandemie und Flutkatastrophe sicherlich die schwerste nach dem Zweiten Weltkrieg war, als auch dessen Nachfolger Jürgen Schmitz: „Ein König, mit Heimatverbundenheit und Bodenständigkeit. Ein Handwerker, der sich nicht scheut, den Takt vorzugeben. Das ist etwas, was wir auch für den Wiederaufbau brauchen.“

MdL und Kreisbeigeordneter Horst Gies war sichtlich erfreut darüber, dass „die Schützen-lose Zeit endlich vorbei ist“. Er blickte kurz auf die Flut zurück, aber vor allem auch nach vorne. „Dass wir wieder feiern können, ist eine Rückkehr zur Normalität, die uns Kraft und Stärke für das gibt, was noch auf uns zukommt“, so Gies, der anschließend das berühmte „Höhner“-Stück „Hey Kölle“ als gesprochene, auf Ahrweiler umgeschriebene Version präsentierte. Da wurde es still im Saal und die ein- oder andere Träne musste verdrückt werden. Dem schloss sich Hauptmann Jürgen Knieps an: „Das diesjährige Schützenfest ist der Neubeginn, um das Altvertraute und wohltuende zurückzugewinnen. So wie es unsere Väter und Großväter nach dem Ende des schrecklichen Krieges vor 73 Jahren getan haben. 1949 haben junge Männer, die die Härten von Krieg und Gefangenschaft erlebten, das Schützenwesen wieder aufleben lassen. ‚Und aus den Ruinen erblüht neues Leben‘ steht auf dem Königsschild der Junggesellen von König Paul Pomp. Das Ahrtor und die Ahrhut lagen noch in Schutt und Asche“, erinnerte Jügen Knieps an die schweren Nachkriegsjahre.

Den Blick nach vorne richtete auch Bürgerschützenkönig Jürgen Schmitz: „Vielleicht hätte es passender nicht sein können, in unserer zerstörten Stadt das erste Fronleichnamsfest nach zwei Jahren Abstinenz in und um unsere Kirche zu feiern. Unsere Kirche, ob zerstört oder nicht, ob im Rohbau oder fertig gestaltet, sie bleibt unser Zentrum auf dem Marktplatz und Heimat für unsere Gottesdienste, auch und gerade an Schützenfest. Ich bin froh und glücklich, nach zwei Jahren Pause mit euch wieder Schützenfest feiern zu dürfen. Ja, uns hat in unserer Vaterstadt und im gesamten Ahrtal ein schwerer Schicksalsschlag getroffen. Aber Ahrweiler ist schon des Öfteren aus Ruinen wieder auferstanden und genau dazu wollte ich meinen Teil als Schütze und Ahrweiler Junge beitragen“, so Jürgen Schmitz in seiner beeindruckenden Rede am Ende eines denkwürdigen Festkommers. Günther Schmitt, Medienobmann der Bürgerschützen brachte anschließend auf den Punkt, was viele Schützen und Ahrweiler Bürger dachten: „Schützenfest ist in Ahrweiler Ausnahmezustand. Wir sind froh, dass dieser Ausnahmezustand wieder Normalität ist.“

Silberjubilare: Henrik Geschier und Gerd Gey (Oberleutnantsglied), Klaus Jäger (Leutnantsglied), Gerd Jakobs (Tambourcorps), Reinhold Kurth (Fähnrichsglied), Fritz Langenhorst (Königsglied), Thomas Müller (Elitecorps). Neuaufnahmen: Dr. Johannes Nießen (Königsglied). Verabschiedung aus dem Verwaltungsgrat: Hubert Großgart (Fähnrichsglied, 5 Jahre Fähnrich), Edgar Flohe (Hauptmannsglied, 17 Jahre VW-Rat, 8 Jahre Offizier, König 2012 – 2015), Harry Müller (Unterleutnantsglied, 20 Jahre VW-Rat, ehemaliger Offizier), Jürgen Appel (Elitecorps, 26 Jahre im VW-Rat).

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Kontakt

St. Sebastianus Bürgerschützen-Gesellschaft

Ahrweiler 1403 e.V.

Auf der Rausch 4a
53474 Ahrweiler
 
info@bsg-aw.de
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